11. Station:
Die Geburt
Termin: 24. Dezember
Da ein Datum für die Christgeburt historisch nicht nachweisbar ist,
wurde aufgrund verschiedener Gegebenheiten der 25. Dezember festgelegt.
Die Ostkirche dagegen hat den 6. Januar erwählt,
da der alte Adam am 6. Welttag erschaffen wurde.
Geschehen:
In einer primitiven, grottenartigen Felsenhöhle, die den Tieren Unterschlupf bot, trug sich das größte Ereignis der Weltgeschichte zu. Neben dem Evangelist Lukas hat vor allem Brigitta von Schweden Christi Geburt genau beschrieben. In einer Vision will sie von Maria selbst genau erfahren haben, wie diese ihren Sohn gebar.
Die heiligen drei Leute sind der Kern des Ganzen. (Ochs und Esel, Engel, Stern, Anbetung, Huldigung usw. werden gesondert betrachtet!)
Darstellung:
1. Das Christkind, die kleinste Figur der Krippe, liegt in der Mitte der Krippe auf Heu oder Stroh oder Linnen. Zunächst begegnet das Kind uns vereinzelt, bisweilen mit Ochs und Esel, in der Futterkrippe am Altar aufgestellt, als Fatschenkindl, als Born-kind, als segnendes Christkind, als Kind mit Apfel, Traube, Vögelein, mit Weltkugel und Zepter, mit Krone, dann als gnadenreiches Jesulein mit Kreuz und Weltkugel. - Manche Krippen verfügen über mehrere Kinder: liegend (für Geburtsnacht), segnend (für Anbetung), thronend (für Huldigung). - Farben: Weiß, Rot, Gold, später Blau.
2. Muttergottesdarstellung: in der Höhle auf einer Kline gelagert, als stillende Mutter, als Felsenmutter außerhalb der Höhle, als thronende mit dem Kind auf dem Schoß, Als erschöpfte Mutter sinnend über die Zukunft, Maria im Wochenbett liegend mit dem Kind, schließlich die bei uns bekannteste Darstellung: die das Kind anbe-tende Maria. - Standort: bei den Hirten, also vom Betrachter aus gesehen links, der Esel daneben. - Farben: Weiß, Rot, Blau.
3. Nährvater Josef wird dargestellt: als bartloser, jugendschöner Mann, mit Bart als Zeichen des Alters, das Haupt schwermütig in die Hand gestützt, schlafend auf dem Stock gestützt oder am Boden kniend, dann erscheint er fürsorglich mit dem Mantel die Mutter und das Kind vorsichtig zudeckend, meistens jedoch mit einer Laterne bzw. Kerze die Szene beleuchtend. - Standort: vom Betrachter aus gesehen rechts beim Ochsen. - Farben: Gelb für Untergewand, Pflaumenblau (Violett) für den Mantel. - Manchmal fehlt er, da er der Legende nach eine Hebamme gesucht haben soll.
Anmerkung
Große Möglichkeit für die persönliche Phantasie ist beim Stil der Kleidung gegeben, je nachdem ob Vergangenheit oder Gegenwart, ob morgenländisches Vorbild oder aktualisierte Landschaft konzipiert wird.
Hinweis auf Symbole
Der brennende Dornbusch ist Geschichte, die Jesu Geburt vorausnimmt. - Der abgehauene Baumstamm, aus dem ein neuer Spross entspringt.